Warum das Rote Meer jeden Taucher verzaubert
Stell dir vor: Du gleitest durch kristallklares Wasser, umgeben von bunten Korallen und neugierigen Fischen, die dich wie alte Freunde begrüßen. Das Rote Meer ist so ein Ort – ein Traum für jeden, der gerne abtaucht.
Zwei Spots stechen besonders heraus: Marsa Alam und Hurghada. Beide liegen an Ägyptens Küste, beide sind atemberaubend, aber sie könnten unterschiedlicher kaum sein. Bist du eher der Typ für wilde Natur und Haie oder magst du es entspannt mit einem Wrack zum Erkunden? Ich hab beide ausprobiert und erzähl dir hier, was dich erwartet – damit du genau weißt, wohin dein nächster Tauchurlaub geht.
Marsa Alam vs. Hurghada: Ein erster Blick
Marsa Alam: Wo die Natur noch das Sagen hat
Marsa Alam liegt weit im Süden, fast schon versteckt an der Rotmeerküste. Früher ein verschlafenes Fischerdorf, heute ein Geheimtipp für Taucher, die Ruhe und unberührte Riffe suchen. Hier fühlst du dich wie ein Entdecker – kaum Touristenmassen, dafür Natur pur.
Hurghada: Der Klassiker mit Leben und Trubel
Hurghada ist das Gegenteil: Seit den 80ern ein Hotspot für Urlauber und Taucher. Es ist quirlig, bunt und voller Möglichkeiten. Hier gibt’s alles – von Anfängerkursen bis zu Bootsfahrten zu legendären Wracks.
Was du unter Wasser erlebst
Meerestiere: Wer schwimmt dir entgegen?
Marsa Alam:
Hier wird’s wild! Hammerhaie, Mantarochen und riesige Fischschwärme sind keine Seltenheit. Und dann die Dugongs – diese sanften Seekühe in Abu Dabbab haben mir den Atem geraubt (naja, fast – der Regulator hat geholfen). Im „Dolphin House” tanzen Spinnerdelfine um dich herum – ein Moment, den du nie vergisst.
Hurghada:
Die Unterwasserwelt hier ist eher bunt als wild. Clownfische schauen aus ihren Anemonen, Napoleon-Lippfische posieren für Fotos, und in den Wracks wie der SS Thistlegorm wimmelt’s von Barrakudas und Glasfischen. Für Makro-Fans gibt’s winzige Highlights wie Harlekingarnelen – klein, aber oho!
Die besten Tauchspots
Marsa Alam:
- Elphinstone Reef: Steile Wände, Strömung und Haie – nichts für schwache Nerven, aber ein Adrenalinkick.
- Dolphin House: Eine Lagune voller Delfine, perfekt zum Schnorcheln oder Tauchen.
- Port Ghalib: Hausriffe mit Nachttauchgängen – ideal, wenn du’s gemütlich magst.
Hurghada:
- SS Thistlegorm: Ein Wrack, das Geschichte atmet – mit alten Trucks und Fischen, die jetzt dort wohnen.
- Giftun-Nord: Flache Korallen, super für Anfänger oder entspannte Tauchgänge.
- Careless Reef: Weichkorallen und Schildkröten – ein Farbenmeer unter Wasser.
Tauchbedingungen: Wann und wie es sich am besten taucht
Kriterium | Marsa Alam | Hurghada |
---|---|---|
Sichtweite | 30–40 m – wie ein Aquarium! | 20–30 m – im Winter mal trüb |
Wassertemperatur | 22–28°C – immer angenehm | 20–30°C – Winter etwas frisch |
Strömungen | Oft stark, besonders offshore | Meist sanft, perfekt für Neueinsteiger |
Beste Zeit | Ganzjährig, Haie: Juli–Okt. | März–Mai & Sept.–Nov. |
Marsa Alam punktet mit glasklarer Sicht, aber die Strömungen können dich fordern. Hurghada ist entspannter – ideal, wenn du gerade erst anfängst.
Wie kommst du hin – und wo wohnst du?
Anreise
Marsa Alam: Der Flughafen (RMF) ist klein, Direktflüge aus Europa selten. Oft geht’s über Kairo oder Hurghada, und dann noch 1–2 Stunden Transfer ins Resort. Etwas Aufwand, aber die Ruhe lohnt sich.
Hurghada: Hurghada (HRG) ist ein Drehkreuz – Direktflüge aus Deutschland oder Österreich sind kein Problem. Vom Flughafen bist du in 10–30 Minuten im Hotel.
Unterkünfte
Marsa Alam: Luxus pur (z. B. Mövenpick) oder kleine Öko-Lodges – hier dreht sich alles ums Abschalten.
Hurghada: Von All-Inclusive (wie Steigenberger) bis günstigen Pensionen – für jeden Geldbeutel was dabei.
Tauchbasen
Marsa Alam: Kleine, feine Anbieter wie Emperor Divers – viele starten hier auch Liveaboards zu den abgelegenen Riffen.
Hurghada: Große Zentren wie Subex bieten alles – von Schnuppertauchen bis Bootsausflügen.
Was kostet der Spaß?
Kostenpunkt | Marsa Alam | Hurghada |
---|---|---|
2 Tauchgänge/Tag | 80–120 € | 50–90 € |
Open Water Kurs | 450–600 € | 350–500 € |
Liveaboard (7 Tage) | Ab 1.500 € | Ab 1.200 € |
Unterkunft/Nacht | 100–300 € (Luxus) | 40–150 € (Mittelklasse) |
Marsa Alam ist etwas teurer – die Abgelegenheit hat ihren Preis. Hurghada bleibt budgetfreundlich, vor allem für Einsteiger.
Für wen ist was perfekt?
Marsa Alam passt zu dir, wenn…
- Du fit im Strömungstauchen bist und Haie oder Dugongs sehen willst.
- Du unberührte Riffe ohne Gedränge liebst.
- Ruhe dein Ding ist – hier gibt’s kein Nachtleben, nur Natur.
Hurghada ist dein Platz, wenn…
- Du Anfänger bist oder mit Kids tauchst.
- Wracks und bunte Gärten dich mehr reizen als Großfisch.
- Du nach dem Tauchen gerne mal einen Drink oder einen Bazarbesuch magst.
Umweltschutz: Das Rote Meer braucht uns
Beide Orte setzen auf Nachhaltigkeit. In Marsa Alam schützt der Wadi El Gemal Nationalpark die Riffe – kein Ankern erlaubt! Hurghada hat die HEPCA, die gegen Korallenbleiche kämpft.
Mein Tipp: Nimm reef-safe Sonnencreme und lass die Korallen in Ruhe – sie danken’s dir!
FAQs: Deine Fragen, meine Antworten
Fazit: Wo tauchst du ab?
Marsa Alam und Hurghada sind wie zwei Seiten einer Medaille. Marsa Alam ist der wilde Abenteurer – unberührt, intensiv, mit Begegnungen, die dein Herz höherschlagen lassen. Hurghada ist der entspannte Allrounder – perfekt für Einsteiger, Wrackfans und alle, die Trubel mögen.
Mein Tipp? Wenn du Zeit hast, mach beides – das Rote Meer hat so viel zu bieten!
Was meinst du – wo würdest du abtauchen?
Lass es mich in den Kommentaren wissen!